FCM-Freiwillige: Missionseinsatz

Schon seit einigen Jahren hatte ich den Wunsch einen Missionseinsatz zu machen, nachdem wir mit der Jugend einen einwöchigen Missionseinsatz in Moldawien gemacht hatten. Allerdings wurde es nicht konkret und ich machte erst mein Studium in der Sozialen Arbeit und arbeitete dann fast zwei Jahre lang in einer stationären Wohngruppe für Kinder. Letztes Jahr wurde der Wunsch in die Mission zu gehen noch stärker, immer wieder sprach Gott mich an, wenn es in einem Bericht oder in einer Predigt um Mission ging. Für mich war es nun dran nicht nur für Missionare zu beten, zu geben, sondern auch selber zu gehen. Jesus sagt in Matthäus 28, 19-20 "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit" Diese Verse ermutigten mich diesen Schritt zu tun. Auch bei der Auswahl des richtigen Missionswerkes und bei allen weiteren Dingen, die geklärt werden mussten, schenkte Gott Segen, sodass ich wissen durfte, dass es sein Wille ist. So fand ich, dank Ihm, für die Zeit während ich bin Brasilien bin eine Untermieterin für meine Wohnung, was eine groβe Gebetserhörung für beide Seiten war. Eine Freundin empfahl mir dann den FCM und sein brasilianisches Partnerwerk, die AMB, welches mich direkt angesprach. Mir gefiel es auf Anhieb, dass AMB so viele verschiedene Bereiche und soziale Projekte hat, dies lies mein Sozialarbeiter-Herz höher schlagen. Aber das Wichtigste ist natürlich, dass sie Gottes rettende Botschaft weitergeben und somit Menschen Hoffnung schenken.

Als ich hier in Brasilien an kam war natürlich alles sehr neu und aufregend. Doch schon zu Beginn wurde ich von herzlichen, liebevollen und offenen Menschen empfangen, die es mir wirklich leicht machten mich hier einzuleben.

Nach den ersten Wochen, in denen ich die ganze Arbeit von AMB kennengelernt habe, bekam ich für jeden Tag festgelegte Aufgaben. Montags arbeite ich vormittags im Kinderprogramm mit und betreue gemeinsam mit zwei Pädagoginnen und einem anderen Freiwilligen ca. 15 - 25 Kinder. Die Kinder hören jede Woche eine biblische Geschichte, auβerdem beten wir gemeinsam mit ihnen. Das weitere Programm variiert von Basteln zu sportlichen Aktivitäten oder auch Ausflügen. Es ist schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder freuen, wenn man einfach Zeit mit ihnen verbringt.

Am Nachmittag fahre ich dann mit dem Projekt "Construido Valores" (dt: Werte aufbauen) in die Schulen. Die Mitarbeiter dürfen in den Schulen der Stadt Palmeira biblische Werte weitergeben und sozusagen den Religionsunterricht für die Schüler gestalten. Auch in diesem Unterricht beten die Lehrer zusammen mit den Kindern. Ich sehe die Früchte der Arbeit und dass Gott an den Herzen der Kinder arbeitet. Ein Beispiel dafür war, als im letzten Unterricht ein Mädchen freiwillig nach vorne kam und vor der Klasse beten wollte.

Dienstags bin ich bei den Familien- und/oder Kinderpatenschaften eingeteilt. Hier darf ich mit Kollegen aus der Familienpatenschaft ins Landesinnere mitfahren und die Familien besuchen. Es ist immer wieder spannend die einzelnen Geschichten zu hören und auch zu sehen, wie Gott bereits in einigen Familien gewirkt hat. Mir fiel hier vor allem die Herzlichkeit der Menschen auf, trotz der teilweise sehr ärmlichen Verhältnissen wurden wir von allen sehr freundlich aufgenommen.

Es stehen jedoch nicht jeden Dienstag Besuche ins Landesinnere an, deswegen arbeite ich sonst bei den Kinderpatenschaften mit. Mit meiner Kollegin fahren wir dann los und besuchen die Familien in Palmeira. Es gibt knapp 300 Kinderpatenschaften. Momentan ist die Aufgabe, dass die Patenkinder Weihnachtsbriefe an ihre Paten schreiben. Auβerdem machen wir Fotos von den Kindern, damit die Paten aktuelle Fotos von ihren Patenkindern bekommen. Nach ca. einem Monat begann ich damit die ersten Briefe zu übersetzen, was mir sehr viel Spaβ macht und mir hilft die Sprache dadurch noch besser zu erlernen. Ich möchte das Team hier tatkräftig unterstützen, damit die Briefe alle rechtzeitig zu Weihnachten ankommen.

Neben dem Kinderprogramm am Vormittag bietet AMB an drei Tagen auch ein Programm für Jugendliche am Nachmittag an. Dies gehört an Donnerstagen zu meinen Aufgaben.

Am Mittwoch und Freitag arbeite ich in einem anderen Projekt mit, Renascer. Auch hier ist meine Aufgabe die Mitarbeit in der Kinder- und Teeniebetreuung.

Als wir, als AMB-Team, an einem Samstag ein Familienfest veranstaltet haben, gab es einige Kinder, deren Eltern nicht mitgekommen waren. Daher begleiteten wir Mitarbeiter diese Kinder bei den gemeinsamen Spielen. Ich habe diesen Tag mit einem 10-jährigen Mädchen verbracht und mit ihr zusammen bei den Spielen teilgenommen. Diesem Mädchen zu helfen, dass sie sich an dem Tag nicht alleine fühlt und jemanden hat, zu dem sie laufen kann, mit ihr zu lachen und sie anzufeuern, hat mir sehr viel Freude bereitet und mir gezeigt, dass diese einfachen Gesten doch so wichtig für die Kindern sind.

In den sieben Wochen, seit ich hier bin, habe ich schon viele Eindrücke von dem Leben in Brasilien sammeln dürfen. Jetzt da die Sprachbarriere etwas kleiner wird, hoffe ich, dass ich den Kindern und Jugendlichen bald auch verbal mehr von Gottes gutem Plan mit ihnen erzählen kann. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Zeit hier.

Olga Gordejtschuk

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